1. Die Heilige Schrift

deutsch:

Die Heilige Schrift – Altes und Neues Testament – ist das geschriebene Wort Gottes, durch göttliche Inspiration heiligen Menschen anvertraut, die geredet und geschrieben haben, getrieben vom Heiligen Geist. In diesem Wort hat Gott dem Menschen alles mitgeteilt, was zu dessen Errettung nötig ist. Die Heilige Schrift ist die unfehlbare Offenbarung seines Willens. Sie ist der Maßstab für den Charakter und der Prüfstein aller Erfahrungen. Sie ist die maßgebende Offenbarungsquelle aller Lehre und der zuverlässige Bericht von Gottes Handeln in der Geschichte.   (Ps 119,105; Spr 30,5–6; Jes 8,20; Joh 17,17; 1 Ths 2,13; 2 Tim 3,16–17; Hbr 4,12; 2 Ptr 1,20–21.)

englisch:

The Holy Scriptures, Old and New Testaments, are the written Word of God, given by divine inspiration. The inspired authors spoke and wrote as they were moved by the Holy Spirit. In this Word, God has committed to humanity the knowledge necessary for salvation. The Holy Scriptures are the supreme, authoritative, and the infallible revelation of His will. They are the standard of character, the test of experience, the definitive revealer of doctrines, and the trustworthy record of God’s acts in history. (Ps. 119:105; Prov. 30:5, 6; Isa. 8:20; John 17:17; 1 Thess. 2:13; 2 Tim. 3:16, 17; Heb. 4:12; 2 Peter 1:20, 21.)

mein Kommentar

Gott hat der Kirche eine Botschaft übergeben. Diese Botschaft sollen wir weitertragen. Bei dieser Botschaft geht es um die Erlösung, um die Rettung der Menschen. Eine wichtigere Botschaft als diese gibt es nicht.

Psalm 119,105


Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Gottes Wort ist eine Leuchte auf unserem Weg. Und das wurde in einer Zeit formuliert, in der es noch keine Straßenlaternen gab. Auch gab es damals Wege und nicht Straßen und Autobahnen wie heute. Dieses Bild vom Weg ist aus biblischer Zeit bis heute im Deutschen sprichwörtlich geworden. Auch im Deutschen reden wir vom Lebensweg.

Wir Menschen halten uns immer für schlauer, dabei überblicken wir viele Dinge nicht. Die Gesellschaft um uns herum propagiert dabei Werte, die denen der Bibel oft völlig entgegenlaufen. So propagiert die Bibel die lebenslange Ehe und den Wert von Kindern. In Hollywoodfilmen kommen gesunde Familien aber gar nicht vor. Es werden uns systematisch kaputte Familien vorgeführt. Ein paar Beispiele?

  • Babynator: Vater verstorben.
  • Twilight: Bellas Eltern geschieden, die Tochter kommt mit dem neuen Freund der Mutter nicht klar. Der Vater in Forks lebt allein.
  • Atemlos: Das Kind wächst bei Stiefeltern auf, und weiß davon nichts. Die leibliche Mutter ist tot. Der leibliche Vater hat das Kind bei Kollegen vom Geheimdienst zurückgelassen, um das Kind „zu schützen“.
  • In Star Trek hat keiner der Hauptdarsteller eine gesunde Familie. Picard nicht. Riker und Troy haben eine on-off-Beziehung, mehr off als on. Crusher ist verwitwet. Worf hat einen Sohn, aber keine Ehe. Noch nicht einmal im Comic funktioniert das: Donald ist der Neffe von Dagobert. Tick, Trick und Track sind die Neffen von Donald, und die Beziehung von Donald und Daisy funktioniert auch nicht.

Es ist deshalb wichtig, sich immer wieder klar zu machen, was laut Bibel richtig und gut ist. Es ist wichtig, das, was die Gesellschaft uns einredet, immer wieder anhand der Bibel zu hinterfragen. Leider passiert in unserem Land das Gegenteil: die Gesellschaft hinterfragt anhand ihrer eigenen, selbstgemachten Maßstäbe die Bibel. Das ist mir besonders in meiner ehemaligen Kirche, der evangelisch-lutherischen Kirche und in deren Pastorenausbildung aufgefallen. Ich habe meinen Kindern daher dringend von abgeraten, von Kirchen Abstand zu halten, bei denen die Bibel keine tragende Rolle mehr hat. Und ich habe die evangelisch-lutherische Kirche dabei namentlich erwähnt.

Sprüche 30,5


Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen.

Läuterung ist ein Begriff aus der Goldherstellung. Gottes Wort ist lauter, also rein. Was nicht zur Bibel dazugehörte, wurde zu Beginn der Kirche schon abgeschieden bzw. aussortiert. Das zu wissen ist deshalb wichtig, weil immer wieder Leute auftreten, die Teile der Bibel nicht gelten lassen wollen. Und anders herum kommen immer wieder Leute mit merkwürdigen Texten an, die angeblich in der Bibel fehlen sollen. Sei es das Barnabas“evangelium“, das angeblich auf Mohammed als „Prophet“ hinweist, sei es das Buch Mormon, das sich offen hinstellt und behauptet, die Bibel wäre nicht vollständig. Wenn jemand am Kanon, also der Liste dessen, was zur Bibel gehört bzw. nicht gehört, rumschraubt, dann kann man gleich wissen: Finger weg.

Jesaja 8,19-20

Ich nehme hier noch den Vers 19 mit dazu:


(19)Und wenn sie zu euch sprechen werden: Befraget die Totenbeschwörer und die Wahrsager, die da flüstern und murmeln, so sprechet: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? soll es für die Lebenden die Toten befragen? (20)Zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Worte sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte.

Hin zum Gesetz und zum Zeugnis. Hin zur Bibel. Das ist von Anbeginn unserer adventistischen Kirche ein zentrales Motto. Immer wieder wurde gefragt: was steht wirklich geschrieben? Was bedeutet das genau? So wurde vieles auf den Prüfstand gestellt. So hat sich auch das eine oder andere im Verlauf von über 150 Jahren in unserer Kirche verändert. In unserer Kirche wurde und wird viel diskutiert. Und mir ist es lieber, ich bin in einer Kirche, in der man darüber diskutiert, was richtig ist, als dass ich in einer Kirche wie der evangelisch-lutherischen wäre, in der alles geht, bis hin zu Anleitung zu buddhistischer Meditation oder Vorträgen über die Schönheit des Islams, aber wenn du dich großtaufen lässt, sollst du gehen. Absurd.

Joh 17,17

 Heilige sie durch deine Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit. 

Wahrheit ist ein zentraler Begriff der Bibel. Gottes Wort ist Wahrheit. Dieser Vers ist eng mit einem weiteren Vers aus dem Johannesevangelium verbunden: oh 14,7:

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Das heißt: Jesus ist Gottes Wahrheit in Person. Er ist das Wort Gottes in menschlicher Form. Er ist aus dem Himmel persönlich heruntergekommen auf unsere Erde.

Gleichzeitig ist aber auch alles das, was Gott uns Menschen offenbart hat, wahr. Der Begriff „Wort Gottes“ hat also eine dreifache Bedeutung:

  • Es bezeichnet Jesus in Person
  • Es bezeichnet all das, was Gott über die Jahrhunderte zu den Menschen gesprochen hat und
  • es bezeichnet auch den schriftlichen Bericht davon, die Bibel.

Wer die Bibel mit der Bereitschaft liest, Gott zu begegnen, dem wird Jesus sich offenbaren.

1 Thess 2,13

Darum danken wir auch Gott unablässig, daß ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.

Die Bibel ist von Menschen aufgeschrieben. Aber gleichzeitig ist es Gottes Wort. Gott hat drauf aufgepasst. Früher hatte ein Chef eine Sekretärin. (Schreibmaschine war schwierig.) Der Chef hat den Brief diktiert, z.T. in Stichworten. Und die Sekretärin hat das ausformuliert und auf der Schreibmaschine getippt. Und dann wurde der Brief dem Chef zur Unterschrift vorgelegt. Und der Chef hat das geprüft und ggf. gesagt: nochmal machen. Die Verantwortung für den Brief trug allein der Chef und nicht die Sekretärin. Denn er war vom Chef unterschrieben.

Ich frage mich, warum Leute Theologie studieren, wenn sie nicht mit dem einverstanden sind, was Gott sagt.

Diese Sicht der Bibel von sich selbst (!) kollidiert direkt mit dem, was an staatlichen Universitäten über die Bibel gelehrt wird. Ich weiß auch, dass dies schon lange der Fall ist, weil ich gegen Ende meiner Schulzeit überlegt hatte, Theologie zu studieren. Was einem da aber in der evangelischen Theologie geboten wird, ist schlimm. Es hat auch direkt damit zu tun, dass die evangelisch-lutherische Kirche in weiten Teilen geistlich am Boden liegt und Religion mit linksgrüner Politik verwechselt.

Die Professoren denken so, speziell in Deutschland an den staatlichen Unis. Die Professoren, die schon da sind, berufen ihre Nachfolger und die nehmen in der Regel keine bibeltreuen Theologen. Wenn man das als Student 6 Jahre lang tagaus tagein beigebracht bekommt, dann prägt das. Viele, die mit einem bibeltreuen Glauben in so eine Uni hineingehen, erleiden im Glauben Schiffbruch oder hören auf. Übrig bleiben dann zumeist die angepassten Theologen mit ihrer linksgrünen Politik. Und diese prägen dann die evangelisch-lutherische Kirche. Dort gibt es zwar Ausnahmen. Aber das sind eben Ausnahmen.

2 Tim 3,16–17 (und die beiden Verse davor)


3,14 Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, 3,15 und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. 3,16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, 3,17 damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig zugerüstet. 

Mir gefällt zu diesem Vers auch sehr die englische Übersetzug NIV:

All Scripture is God-breathed and is useful for teaching, rebuking, correcting and training in righteousness, so that the servant of God may be thoroughly equipped for every good work.

Timotheus kannte die Bibel schon von kleinauf. Das ist eine große Chance, in einem christlichen Elternhaus aufzuwachsen. Anders herum ist es auch eine christliche Pflicht für die Eltern, den Glauben weiterzugeben.

Die Bibel macht Weise. Viele Menschen fragen nach Weisheit und in unserer Kultur ist es modern geworden, bei östlichen Religionen nach Weisheit zu fragen. Die Quelle der Weisheit ist aber eine andere: die Bibel zu kennen, macht weise. Und Glauben hat nach der Bibel immer etwas mit Jesus zu tun.

Alle Schrift, die ganze Bibel ist von Gott eingegeben. Nimm irgend einen Satz aus der Bibel und der ist immer von Gott inspiriert. Es ist immer Gottes Geist, der die Inspiration dahinter geliefert hat.

Paulus betont: die Bibel ist nützlich. Denk an Dein Taschenmesser. Das ist nützlich. Damit kann man viele Sachen machen. Und Paulus nennt vier Anwendungen ausdrücklich:

  • Lehre
  • Überführung (z.B. von Religionslehrern…)
  • Zurechtweisung (ey, so geht das nicht)
  • Unterweisung in der Gerechtigkeit: ein gottgefälliges Leben ist kein Selbstgänger, das muss man pflegen. Deshalb redet die Bibel immer wieder von Lehren und Lernen

Hbr 4,12

4,12  Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; 4,13 und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben. 

Das Wort Gottes ist lebendig. Zunächst einmal Jesus ist Jesus lebendig, das Wort Gottes in Person. Aber auch die Bibel ist ein lebendiges Buch. Alles, was drin steht, ist wahr. Aber es nützt Dir nichts, wenn Du das nicht glaubst. Und wenn Du die Bibel liest, und dich das nicht anspricht, dann hast Du nicht richtig zugehört. Nimm dir also die Zeit und höre zu. Manche Texte brauchen Zeit, bis du sie verstehst. Manche verstehst du vielleicht erst, wenn du alt bist, oder krank, oder in Not. Aber alle Verse sind dafür da, dass sie uns helfen unser Leben so zu führen, dass Gott sich darüber freut.

2 Ptr 1,20–21.

2 Pet 1,20 indem ihr dies zuerst wißt, daß keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung geschieht. 1,21 Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist.

Hier wird noch einmal betont: die Bibel ist kein Menschenwerk. Es gibt die Bibel nicht, weil Menschen sie wollten, sondern weil Gott sie wollte. Er hat die Schreiber der Bibel angetrieben, die Texte zu schreiben und zu sammeln. Gott selbst wollte die Bibel als schriftlichen Beleg seiner Treue gegenüber allen, die an ihn glauben.