Mathe hilft: Gaucks Zuwanderungsprognose


GauckUnser Bundespräsident Gauck hat den Mathematiker in mir herausgefordert. Im Bonner General-Anzeiger nahm er zur Zuwanderung unter der Überschrift „Wir können nicht jede Last tragen“ wie folgt Stellung:

„Und ich glaube, dass die Diskussion über die Chancen der Zuwanderung an Fahrt gewinnen wird, wenn sich noch mehr Menschen als bisher von dem Bild einer Nation lösen, die sehr homogen ist, in der fast alle Menschen Deutsch als Muttersprache haben, überwiegend christlich sind und hellhäutig… “ (Ellipse im Original)

Was bedeutet das nun mathematisch betrachtet? Zeit für meine Rubrik „Mathe hilft“, denn Mathematik hilft auch, Politiker besser zu verstehen.

Die mathematische Ausgangslage

Laut Wikipedia hat Deutschland derzeit 81 Mio. Einwohner. Davon sind (siehe hier) 61% Christen und derzeit zwischen 2 und 4,5 Mio. Muslime. Die niedrigere Zahl ist die Selbstauskunft der (freiwilligen) Religionsangabe im Zensus von 2011. Die Islamkonferenz Deutschlands geht von bis zu 7%=5,7 Mio. aus. Ich rechne im weiteren Verlauf mit 4 Mio.

Gaucks These

Die Migration soll laut Gauck also dazu führen, dass Deutschland nicht mehr überwiegend christlich ist. Das heißt, dass Christen nur noch höchstens 50% der Bevölkerung stellen und er impliziert, dass dies eine Folge der Zuwanderung ist.

Die Rechnung

Derzeit hat Deutschland 81*0,61 Mio.=49,4 Mio. Christen. Derzeit sind also 81*0,39 Mio.=31,6 Mio. Nichtchristen.

Die Christen stellen dann 50% der Bevölkerung, wenn die Zahl der Nichtchristen auf 49,4 Mio. steigt.

Das bedeutet eine Zuwanderung von 49,4-31,6 Mio. = 17,9 Mio. Nichtchristen. Wobei für jeden der Christen unter den Zuwanderern ein weiterer Nichtchrist mitkommen müsste. Meine Rechnung ist also nur eine untere Grenze für die Zuwanderung. Da einerseits unter den Zuwanderern kaum Atheisten sind, und andererseits viele Muslime, bedeutet dies auch eine untere Grenze für die muslimische Zuwanderung.

Was bedeutet das für den Islam in Deutschland

Da wir schon rund 4 Mio. Muslime haben, würde das die Zahl der Muslime in Deutschland auf 21,9 erhöhen. Deutschland hätte dann 81+17,9 = 100 Mio. Einwohner. Mit einem muslimischen Bevölkerungsanteil von rund 22% unter den Gesamtbevölkerung. Angesichts der höheren Geburtenrate von Muslimen und der höheren Geburtenrate in den Heimatländern der Zuwanderer bedeutet das einen Anteil der Muslime unter den Neugeborenen von mindestens 30%.

Fazit: was bedeutet das für Präsident Gauck

Hier gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten.

  • Möglichkeit 1:Gauck weiß nicht, was er sagt. Dann sollte er als Politiker zurücktreten.
  • Möglichkeit 2: Gauck weiß, was er sagt. Dann bedeutet das, dass er und seine Kollegen, also die führenden Politiker in Deutschland tatsächlich davon ausgehen, dass wir 18 Mio. muslimische Zuwanderer haben werden. Und er sagt, dass wir uns mit diesem Gedanken anfreunden sollen.

Und dann sollte Präsident Gauck, so meine ich, erst recht zurücktreten.

Was bedeuten 22% Muslime

Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Und von mir aus kann auch jeder glauben, was er will. Sei es Christ, Jude, Buddhist, Atheist, Muslim, oder was auch immer. Ich habe nur bei Muslimen eine große Sorge, und ich will sie offen aussprechen:

In praktisch allen Ländern mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil werden Christen schwer verfolgt. 22% Muslime, das wäre, so befürchte ich, auch das Ende der christlichen Religionsfreiheit in Deutschland, jedenfalls wenn es um Mission unter Muslimen ginge oder um offene, kritische Worte über den Koran, den Islam und dessen Propheten. (In Suhl konnte man in den letzten Tagen sehen, was dann passiert.) Mission ist übrigens integraler Bestandteil der christlichen Religion. Das Recht dazu gehört daher auch zur Religionsfreiheit.

Heiko Evermann
August 2015

Bildnachweis:„2012-06-05 Bundespraesident Joachim Gauck Berlin“ von EnergieAgentur.NRWhttps://www.flickr.com/photos/energieagentur-nrw/7344500700/. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.

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